September 2024

Bericht meiner Ugandareise 2024

Liebe Freund:innen von SeekforHope,

auch heuer war ich wieder in Uganda und kann einiges berichten. Es gibt viel Gutes, aber leider nicht nur. Ich beginne mal mit dem Positiven:
Ich habe wieder viele unserer Schützlinge getroffen, Kinder kann man ja nicht mehr sagen, denn in den letzten 8 Jahren!! sind viele Kinder der ersten Stunde schon Teenager. Es gibt einige sehr erfolgreiche mit super Zeugnissen!!!

Mit 39!!! war ich wieder am Wochenmarkt und sie haben entweder Schuhe oder eine Schultasche, einige auch Hefte und Bücher bekommen. Dank der Spenden über das Schulgeld hinaus können wir uns das leisten. Außerdem habe ich für eine Zahnbehandlung und medizinische Versorgung bezahlt. Derek hatte starke Zahnschmerzen und hat mich um 10,000 UGX (2,20Euro) gebeten, um sich den Zahn ziehen zu lassen. Ich habe dann gefragt, warum der Zahn nicht behandelt wird… das würde 13Euro kosten und das ist eine so astronomische Summe, dass er sich nicht getraut hat, mich darum zu bitten. … Er hat jetzt 2 behandelte Zähne….

Das ist nur ein Beispiel, das zeigt, wie sehr wir mit unseren Euros helfen können. Ich könnte noch einige Beispiele anführen, aber ich glaube, das ist nicht nötig. Wenn ich schon beim Thema Geld bin, komme ich gleich zu den weniger netten Begebenheiten.

Zum ersten mal war es einigen Kindern nicht möglich, mir das Zeugnis zu zeigen. Das Zeugnis kostet 2,50 Euro und die Familien konnten das Geld nicht aufbringen. Das ist leider ein Beispiel dafür, dass sich die finanzielle Situation unserer Familien weiter verschlechtert hat. Auch hat mir Sam erzählt, dass er immer mehr Anfragen bekommt, ob wir diverse Schulartikel zahlen können.

Wir „mussten“ wieder 5 Kinder aufnehmen, die Sam während der Unterrichtszeit auf der Straße angetroffen hat. Weil die Familien (meist Großmütter) nicht einmal genug Geld für Essen hatten, wurden sie ausgeschickt, um Arbeit zu suchen. 2 von ihnen sind 9 und 10 Jahre alt. Sie besuchen jetzt alle eine Schule und sind recht erfolgreich. Einige unserer Kinder mussten wir aus dem Programm nehmen, weil sie bei anderen Verwandten untergebracht werden mussten, oder wir den Kontakt zu ihnen verloren haben. Die jeweiligen Pat:innen werde ich gesondert informieren.

Was ist für die Zukunft geplant?

Leider haben wir keinen Ort mehr, wo wir unsere Summerschool durchführen können, aber ich habe Sam beauftragt, einen neuen Platz zu suchen. Ich nehme an, dass wir uns die Miete leisten können. Auch gibt es den Plan, für die älteren eine Ausbildung zu Bäcker:innen anzubieten. Sie können das parallel zur Schule bzw. in den Ferien machen und haben dann die Möglichkeit, etwas zu verdienen. (Einige unserer Burschen und Susan haben schon jetzt Ferienjobs und verdienen sich etwas zum Schulgeld dazu.)

Auch erwähnen möchte ich, dass wir eine neue Mitarbeiterin Esther haben, die mit den Mädchen die Sundaytalks abhält, mit ihnen neue washable pads
nähen wird und die jungen Mädchen informiert, wie diese zu handhaben sind. (Ein Kurzportrait wird es demnächst auf der Homepage geben.)

Zum Schluss möchte ich noch ergänzen: Weil ich gefragt wurde, möchte ich noch einmal klarstellen, dass ich selbstverständlich alle Kosten meines Aufenthalts selbst bezahle und keine Spenden dafür verwende.

Mit diesen Fotos verabschiede ich mich bis November, wenn ich mich wieder melde, um um das Schulgeld für nächstes Jahr zu bitten. (Ich fürchte, wir werden etwas erhöhen müssen)

Liebe Grüße
Andrea